Kommunalwahl 2020: Sebastian Durden (AfD)

Sebastian Durden, geboren am 15. März 1981, wohnt in einem Hochhausbau in in der Konradsiedlung/Wutzlhofen, für den er als Vertreter im Mieterbeirat Nord der Stadtbau GmbH Regensburg sitzt. Durden arbeitet bei ITR Anlagenbau, einer Firma für industrielle Teilereinigung in Pettendorf (Lkr. Regensburg). Dort ist er im speziellen für die Gläserreinigungsanlagen zuständig, zu seinen Kunden zählen Bischofshof, Kneitinger, Schlossbrauerei Eichhofen, Prösslbrau Adlersberg und weitere.

Werdegang

Der ehemalige Barbetreiber eines „alternativen“ Technoclubs in Passau war 2012 an der Gründung der Piratenpartei in Regensburg beteiligt und bewarb sich auch um einen Platz auf der Wahlliste 2013. Er scheiterte jedoch aus eigener Inkompetenz und trat dann aus der Partei aus. Seit 2019 ist Durden stellvertretender Vorsitzender des AfD KV Regensburg. Im selben Jahr stellte er sich auch für den Posten des Vorsitzenden für die der Oberpfälzer AfD zur Wahl, unterlag aber Claudio Marino aus Weiden deutlich. Durden übernimmt einen Großteil der organisatorischen Arbeit im KV, darunter die Listenaufstellungen für die Kommunalwahl. Zu seinen Aufgaben im AfD KV gehört auch die Organisation von Räumen für Stammtische und Vortragsveranstaltungen, die sich in Regensburg von Beginn an schwierig gestaltet hatte. Schon häufiger hat die AfD deshalb Wirte über den parteipolitischen und extrem rechten Hintergrund der Veranstaltungen getäuscht. Durch seine Arbeitsstelle, bei der er unter anderem für den Verleih von Gläserwaschanlagen für Gastronomiebetriebe zuständig ist, verfügt Durden über Kontakte zu Brauereien und Gasthäusern, die er offensichtlich auch parteipolitisch nutzt.

Falsche Versprechen …

In seinem Wahlkampf präsentiert sich Durden gerne als Vertreter des ‚kleinen Mannes‘ und möchte mit sozialen Themen bei den Wähler_innen punkten. Seine Forderungen stehen jedoch im klaren Widerspruch zu Programmatik der AfD, die auch kommunalpolitisch für eine Politik gegen sozial Benachteiligte und Arbeitnehmer_innen steht. So fordert Durden eine Stärkung der Stadtbau und die Schaffung bezahlbarer Mieten. Tatsächlich steht die AfD nicht an der Seite von Mieter_innen und Eigenheimbesitzer_innen, sondern für eine Klientelpolitik zugunsten großer Investoren. Die AfD fordert die Abschaffung der Mietpreisbremse und der Grunderwerbssteuer auf Wohngebäude und -grundstücke. Der Spekulation mit Wohnraum würde damit Tür und Tor geöffnet. Immer wieder spricht sich die AfD auch gegen den dringend benötigten sozialen Wohnungsbau aus. Der bayerische AfD-Vorsitzende Martin Sichert hält eine Verschärfung der Mietpreisbremse und die Förderung staatlichen sozialen Wohnungsbaus für „feuchte sozialistische Träume“.

Auch Durdens Plädoyer den sozialen Zusammenhalt zu fördern klingt angesichts der Programmatik der AfD zynisch. So will die AfD Unternehmen, Besserverdienende und die Erben großer Vermögen steuerlich entlasten. Die Zeche für diese Steuergeschenke soll die Allgemeinheit durch den Abbau kommunalpolitischer Aufgaben und einem Abbau sozialer Leistungen bezahlen.

Während Durden sich als Kämpfer gegen Altersarmut präsentiert, hat die AfD bis heute kein rentenpolitisches Konzept vorgelegt. Parteivorsitzender Jörg Meuthen machte jedoch in der Vergangenheit klar wohin die Reise gehen soll. So fordert Jörg Meuthen die Abschaffung der gesetzlichen Rentenversicherung. Stattdessen sollen Beschäftige privat fürs Alter vorsorgen. Ein Programm also zugunsten der Banken und Versicherungskonzerne, statt der Renter_innen.

rassistische Ideologie …

Durden versucht also soziale Themen zu bedienen, prangert beispielsweise den Pflegenotstand oder Wohnungsknappheit an. Dies verbindet er jedoch mit rassistischen Schuldzuweisungen wie „Merkel schafft es in 1 Jahr 1 Mil. ‚Flüchtlinge‘ durchzufüttern; jedoch nicht nach 12 Jahren 1 Mil Rentner aus der Armut zu holen“. Dabei driftet er immer wieder ins Verschwörungsideologische ab und teilt Videos von KenFM mit dem Verschwörungsideologen Daniele Ganser oder Beiträge darüber, wie die „Pharmalobby (…) Gesunde zu Kranken macht“.

… und Gewaltfantasien

Vom soziale Anstrich Durdens bleibt im Zwischenmenschlichen schließlich nichts mehr übrig. Politische Gegner oder Gesprächspartnern mit anderer Meinung gegenüber tritt er extrem aggressiv auf und schreckt nicht einmal vor Morddrohungen zuürck. Auf seiner – mittlerweile gelöschten – Facebook-Seite ließ er in öffentlich einsehbaren Posts seinen Gewaltfantasien freien Lauf (Rechtschreibung im Original): „Diese Hurren im Bundestag mann sollte die an die Mauer stellen und wegen Landesverrat hinrichten.“, kommentierte er beispielsweise einen Bundestagsbeschluss. Eine Konversation mit einem Ostdeutschen kommentiert er: „Wollte schon mein Schlachtmesser raußholen und den scheiß Ossi die Kehle durch schneiden. Danke liebe DDR das es mir jetzt dank Euch so gut geht.“ Durden tritt also nicht nur für eine extrem rechte Partei an, sondern scheint auch noch ein massives Aggressionsproblem zu haben.