Demonstration – Regensburg
Die Kundgebung unter dem Moto „Regensburg erwacht!“ und etwa 300 Teilnehmenden wurde von Nadine Alt organisiert und angemeldet. Alt ist Mitglied der Regensburger „Freiheitstrommler“ und war in den 2010er-Jahren im Umfeld des neonazistischen Freien Netz Süd bzw. der Nachfolgestruktur Der III. Weg aktiv. In ihrer Rede griff sie diverse Themen des Flyers auf, darunter „Frühsexualisierung und Genderwahn“, „Waffenlieferungen an die Ukraine“ und „Wirtschaftsmigranten“ bzw. „Flüchtlinge.“
Organisatorisch unterstützt wurde sie von Bernd Dreyer (Versammlungsleiter, Bayern steht zusammen Landshut) und Mike Dießner (bislang nicht bekannt). Als prominentester Redner trat Major a. D. Florian Pfaff (Partei dieBasis) auf. Seine Rede handelte großteils von Geopolitk: in Jugoslawien habe es einen „Angriffskrieg der NATO“ gegeben, auch im Irak handelte es sich um einen „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ und „alle Berichte im Fernsehen waren gelogen“. Den Krieg in der Ukraine habe diese selbst begonnen, nicht Russland, und Hilfe habe sie dabei von den USA erhalten. Bei der Krim handle es sich um keine Annexion, sondern eine Sezession, zumal die Ukraine eine „Säuberung von russischer Sprache und Kultur“ anstrebe. Die Medien in Deutschland heute seien „wie in der DDR früher“, und auch heute bräuchte man „ wieder einen Hitler oder Stalin, sonst kann man die Kriege nicht richtig einfädeln und vor allem verlängern“.
Die Rede von Corinna von „Mütter stehen auf“ drehte sich um die WHO, die eine „Weltgesundheitsdiktatur“ errichten wolle, Werbung für die reichsbürger- nahe Gemeinwohllobby und Fantasien über ein WHO-Konzept zur „Frühsexualisierung im Babyalter“, die unter anderem sexuelle „Erkundungsräume in KITAS“ und „Online- Pornographie“ beinhalten würden. Letzteres Thema behandelte auch Alt in ihrer Erzählung über „Männer (…) in Frauengefängnissen“ und „Asylbewerber“, die Frauen Gewalt antäten.
Schließlich sprach Patricia de Pineda, die sich als „Indianerin“ vorstellte. Sie sei „Ausländerin“, liebe aber „deutsche Attribute“ wie Disziplin, Ordnung und Zielstrebigkeit. Ihre Rede beendete sie mit rassistischen Aussagen über Geflüchtete:
„Wer kommt ins Land? (…) das darf ich sagen, das ist keine Volksverhetzung: Das sind Invasoren! (Applaus) Nennt es beim Namen, es sind Muslime von Afrika, Arabien oder sonst irgendwas. Und das ist keine Hetze nicht, und die werden sich bestimmt niemals integrieren!” (Applaus)
Als weitere Redner:innen waren Marcel Dold von „Kinder stehen auf“, ein „Sebastian“, der kürzlich eine Hausdurchsuchung gehabt habe, sowie ein Redner der AfD angekündigt. Da der Demonstrationszug blockiert wurde, ist unklar, ob und wann diese noch stattfanden. Aktivist*innen hinderten den Demozug mehrfach daran, die Donau zu überqueren, woraufhin Teilnehmende der Demonstration wild durch die Stadt zogen, bis die Polizei sie auf der Nibelungenbrücke festsetzte.
Das Publikum setzte sich großteils aus angereisten Personen aus Bayern und Sachsen zusammen. Schilder und Transparente trugen Aufschriften wie „Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem“, „Deutschland braucht in der Politik wieder Praktiker, aber auf keinen fall Grüne Ideologien!“, „Schluss mit Lug und Trug“, „Wer hat uns verraten? Pseudodemokraten!“, „Hilfe bei Impfschäden MWGFD“, „Freiheit für Maximilian Eder“, „Wer Frieden will verkauf, liefert, „verschenkt“, produziert Keine Waffen“, „Landshut wehrt sich“, „Ihr glaubt es hört auf, wenn ihr gehorcht. Doch es geht weiter, gerade weil ihr gehorcht!“, Mittelstand Renten / Stop / Konzerne+Staat=Faschismus / Sie wollen die Kontrollieren / ID2020“, „Hüte dich vor Sturm und Wind und Bayern die in Rage sind“, „Deutschland wird ruiniert satt regiert“, Fahnen der „Freien Sachsen“ und von „macht-frieden.org“, eine halb Deutschland, halb Russland-Flagge sowie einen Infostand des extrem rechten Zentrum (vormals: Zentrum Automobil). Teilnehmende trugen T-Shirts der Identitären Bewegung, des Compact-Magazins und PEGIDA.