17.01.2022 – Altstadt – verschwörungsideologisches Spektrum

Regensburg – unangemeldete Demonstration

Wie jeden Montag versammelten sich Verschwörungsanhänger:innen und Rechte in der Altstadt. Wegen einer Gegenkundgebung mussten sie die etwa 700 – 800 des „Spaziergangs“ diesmal auf den Domplatz ausweichen.

Auch für den 17. Januar wurde auf Telegram zum wöchentlichen „Montagsspaziergang“ mobilisiert. Wenige Tage zuvor kursierte dort die Warnung, wegen einer Gegenkundgebung am üblichen Ort, dem Alten Rathaus, auf den Domplatz auszuweichen. Manche Gruppenmitglieder witterten im Zulassen der Gegenkundgebung eine Verschwörung der Stadt Regensburg gegen die „Spaziergänger“, später wurde gar spekuliert, die Oberbürgermeisterin hätte dort gesprochen. Einige riefen dazu auf, trotz der Belegung zum Alten Rathaus zu gehen und sich den Treffpunkt nicht streitig machen zu lassen.

Bereits vor 18:00 gab in der Altstadt hohe Polizeipräsenz., der Zugang zum Alten Rathaus wurde mit Gittern abgetrennt. Personen, die sich am Alten Rathaus zum „Spaziergang“ treffen wollten, wurden von Scouts abgefangen und zum Domplatz geschickt. Einige echauffierten sich über den Gegenprotest oder machten Fotos von Teilnehmer:innen (darunter Manfred Rasch). Eine Frau rief der Gegendemonstration beispielsweise zu, sie könnte keine Rassistin sein, sie habe zwei „Mischlingskinder“.

Vor Ort waren beispielsweise dieBasis-Vorstandsmitglied Jörg Brunschweiger, der die Gegendemonstration „die eigentlichen Faschisten“ nannte und die Konfrontation suchte. Außerdem war die Gruppe, die vergangenen Samstag mit einer Mütze der Neonazipartei Der III. Weg aufgetaucht war, wieder vor Ort. Die achtköpfige Truppe hatte sich bereits vor Ende aus dem Demozug gelöst und setzte sich in der Thundorferstraße über die Eiserne Brücke, möglicherweise zum Parkplatz am Unteren Wöhrd, ab.