Demonstration – Regensburg
Am 22. Juli fand in Regensburg eine rechte Demonstration unter dem Titel „Stoppt den Ampel Wahnsinn“ mit etwa 300 Teilnehmenden statt. Organisatorin war Neonazistin und Corona-Aktivistin Nadine Alt (Schierling, Lkr. Regensburg). Sie war in den 2010er-Jahren im Umfeld des Freien Netz Süd (FNS) sowie der Partei Der III. Weg aktiv gewesen. Heute ist sie Teil der verschwörungsideologischen Trommelgruppe Ritmo Ratisbona.
Die Kundgebung startete am Haus der Bayerischen Geschichte. Als erste Rednerin trat Elisabeth Würfel auf, die schon vielfach auf rechten und verschwörungsideologischen Veranstaltungen beispielsweise in Schwandorf gesprochen hatte. Sie hetzte vor allem gegen Gender-Themen. Nach ihr sprach Alt selbst und klagte über Probleme mit „der Antifa“ und Öffentlichmachung ihrer rechten Vergangenheit. Ihre nachweisliche Teilnahme an neonazistischen Veranstaltungen stritt sie nicht ab, verteidigte diese mit einem Schild mit der selben Aufschrift, wie schon auf einer Kundgebung des III. Weg: „Meinungsfreiheit darf nicht nur Mutprobe werden“. Ihr Bruder, Soldat, habe wegen ihrer politischen Aktivitäten schon mehrfach Besuch vom MAD gehabt, erzählte sie. In ihrer zweiten Rede hetzte Alt vor allem gegen Geflüchtete und Migrant*innen, behauptete, es gebe in Deutschland nur noch „56% Deutsche“.
Die etwa 300 Teilnehmenden setzten sich aus dem harten Kern der rechten und verschwörungsideologischen Szene Ostbayerns zusammen. Regensburger AfDler (Dieter Arnold, Nikolai Sitschow, Georg Bäumel, Carina Schießl etc.) nahmen mit AfD-Fahne an der Kundgebung teil. Vor Ort waren zudem diverse rechte Streamer sowie ein Infowagen des rechten Senders AUF1 und mehrere Infostände mit verschwörungsideologischen Auslagen. Zu lesen war mehrfach vom antisemitischen Verschwörungsmythos eines „Great Reset“.