23.04.2017 // Gedenkweg für die Opfer des Faschismus

Mahnmal Stadtamhof // 18 Uhr

„Im Gedenken an die Naziopfer – seid heute wachsam!“

Seit über vier Jahrzehnten wird der 23. April in Regensburg als Mahn- und antifaschistischer Gedenktag begangen.

 

Aus dem Programm:

Seit über 40 Jahren gedenken wird in Regensburg an die Opfer des Faschismus in Regensburg gedacht. An sechs Stationen wird auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht.

1) Stadtamhof – Colosseum
Wir erinnern an das Außenlager des ehem. KZ Flossenbürg in Regensburg. In der Nacht zum 23. April 1945 wurden die verbliebenen ca. 360 Gefangenen aus dem KZ-Außenlager Colosseum auf den Todesmarsch getrieben. Über die Steinerne Brücke, zunächst die Donau abwärts, dann weiter Richtung Südosten. Erst am 1. Mai kam eine Gruppe von ca. 50 Überlebenden in Laufen a. d. Salzach, unweit Salzburg, an.
Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg
Stadt Regensburg

(2) Dom Westportal
Wir erinnern an den Domprediger Dr. Johann Maier, Michael Lottner, Josef Zirkl und alle Opfer rechter Gewalt. Die kamplose Übergabe der Stadt Regensburg fordernd, wurden sie kurz vor Kriegsende ermordet.
Katholische Kirche
Evangelisch-lutherische Kirche

(3) Neupfarrplatz
Wir erinnern an die „Neupfarrplatz-Gruppe“. Von der Gestapo wurde 1942/43 gegen 49 Personen ermittelt. Im November 1942 wurden die meisten in Polizeihaft und in das Konzentrationslager Flossenbürg überführt. Josef Bollwein und Johann Kellner
wurden vom Volksgerichtshof Berlin zum Tode verurteilt. Josef Haas und Georg Zaubzer wurden ohne Todesurteil im KZ Flossenbürg erschossen. Weitere fünf Beschuldigte starben an den Folgen der Verhaftung, Folter und Haftumständen noch vor der Verhandlung.
Deutscher Gewerkschaftsbund

(4) Jüdische Gemeinde
Wir erinnern an die 400 Regensburger Jüdinnen und Juden. Sie wurden entrechtet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet. Im April 1942 fand die erste, im April 1945 die letzte Deportation statt. Die Synagoge wurde 1938 zerstört.
Jüdische Gemeinde Regensburg

(5) Minoritenweg
Wir erinnern an die Verfolgung und Widerstand aus christlicher Überzeugung von 21 Zeugen Jehovas in Regensburg. Wolfgang Wallner (59) starb am 6. Juli 1940 an den Torturen im KZ Mauthausen. Er hatte den Hitlergruß sowie den Militärdienst verweigert und bis zur Inhaftierung 1936 eine Widerstandsgruppe geleitet.
Zeugen Jehovas

(6) Dachauplatz
Wir erinnern an die Frauendemonstration für die kampflose Übergabe der Stadt und an alle Opfer des Faschismus.
Vereinigung für die Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten
Stadt Regensburg