Kritik an Veganmania

Am morgigen Samstag, den 16. Juli 2016, findet zum dritten Mal in Regensburg die sogenannte Veganmania auf dem Haidplatz statt. Ein Fest dass laut eigener Beschreibung „als der wichtigste jährliche Treffpunkt der veganen Szene“ gilt. Doch bei den Organisator*innen, sowie den eingeladenen Gästen muss genauer hingeschaut werden.

In Regensburg wird die Veganmania von Anita Krieger organisiert. Sie ist keine Unbekannte. Krieger war eine der Hauptorganisator*innen der sogenannte Montagsmahnwachen die seit 2014 auch in Regensburg abgehalten wurden. Die wöchentlichen stattfandenen Kundgebungen waren wie bundesweit ein Sammelbecken für unterschiedliche politische Menschen. Auch Nazis und ReichsbürgerInnen nahmen immer mal wieder an den Kundgebungen (relativ) ungestört teil. Aufgrund antifaschistischer Intervention und den darauf folgenden internen Streitigkeiten nahm Antia Krieger das Zepter in die Hand und orientierte sich an den bundesweiten Mahnwachen. Sie öffnete damit (noch mehr) den Verschwörungsideologien und den Querfront-Elementen die Tür und in Regensburg zeigte sich das bei den Teilnehmer*innen, die menschenverachtende Ideologien wie Antisemitismus und Nationalismus erkennen ließen. Krieger selbst distanzierte sich nie von alldem. Auch in Vilseck 2015 demonstrierte sie ohne Distanzierung mit extrem Rechten von der Organisation „EndGame“ bei einer Kundgebung gegen die US-Army. Auch ihr Facebookaccount ist voll von Verschwörungsideologien und Medien der extremen Rechten (wie z.B. RT-deutsch, Ken FM, Compact).

Krieger_mährholzkrieger(zu sehen bei Mitglieder) in Nazigruppe_Querfrontgruppeendgame

All das macht sich auch bei der Auswahl der eingeladenen Musiker*innen bei der Veganmania bemerkbar. So wie letztes Jahr lud Krieger auch dieses Jahr die zwei Musiker*innen Kilez more und Morgaine ein. Beide sind bestens in der Querfrontszene sowie in der Verschwörungsideologieszene etabliert. Ihre Musik bietet nicht nur Antisemit*innen aller Couleur und anderen Rechten Anknüpfungspunkte, nein auch sie selbst vertreten einen (strukturellen) Antisemitismus und sind nicht nur einmal vor extrem rechten Aktivist*innen aufgetreten.

Anita Krieger geht es aber bei der Veganmania vor allem auch um einen ökonomischen Aspekt. Denn sie versuchte letztes Jahr die selben Musiker*innen, mit denen sie auch befreundet ist, nach Regensburg zu holen. Nach einer Intervention der Grünen Jugend und uns, anita f., entschied sich Krieger diese aber wieder offiziell auszuladen. In der MZ sprach Krieger davon sie habe „schwerwiegende Fehler in Bezug auf die Auswahl der eingeladenen Gäste gemacht“ und gab sich geläutert. Dass dies nur Fassade ist, zeigte sich schnell. Denn trotz der Ausladung, waren Kilez more und Morgaine bei der Veganmania 2015 anwesend.

kilzemore, krieger, morgaine_2015VM_Deutschland

Die Grüne Jugend Regensburg hat in einem offenen Brief (an die Veganmania scharfe, aber klar berechtigte Kritik geäußert. Doch gehen sie uns hier nicht weit genug. Eine Veranstaltung, die Verschwörungsideolog*innen, Dummschwätzer*innen und Querfrontler*innen eine Plattform bietet hat kein Existenzrecht. Nur der Boykott dieses Events ist die richtige Antwort. Dabei geht es natürlich nicht darum die vegane Ernährung, sowie die Besucher*innen zu diskreditieren. Das Ziel der Kritik sind die Veranstalter*innen, sowie die von ihnen hofierten Gäste. Dass sich nach letztem Jahr erneut ein Teil der „Who is Who“ der deutschen Verschwörungsideologieszene in Regensburg einfindet zeugt klar von bewusstem Vorgehen.

Wir rufen deßhalb auf, der Veganmania fern zu bleiben und der rechten Querfrontlerin Krieger damit eine Absage zu erteilen.

Weitere Infos:

Verschwörungstheorien und Antisemitismus im Namen des Friedens

Einfalt statt Zwietracht

Kein Dialog mit „Wahnwichteln“

www.vice.com/de/read/wie-sich-veganer-von-rechts-instrumentalisieren-lassen-Kilez-more-montagsdemos-921