Mitschnitt des Vortrages von Sebastian Friedrich
Mitschnitt des Vortrages von Andreas Kemper
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Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) gründete sich im April 2013 als Partei aus Nationalliberalen und Rechtskonservativen. Am Anfang nur als „Anti-Euro-Partei“ wahrgenommen, bediente sie sich schon immer auch anderer Themen, wie der „deutschen Leitkultur“ und reaktionärer Geschlechter- und Familienbilder. Die extrem rechten AkteurInnen ergriffen die Gelegenheit, um die weitere Entwicklung der AfD zu beeinflussen. Der Rechtsaußen-Flügel nahm sukzessiv zu, Liberale traten aus.
Mit den parteiinternen Kämpfen rund um den Bundesparteitag im Juli 2015 und der Abwahl bzw. des Austritts von Parteichef Bernd Lucke hat sich der Richtungsstreit entschieden. Die rechten AkteurInnen konnten den Streit für sich gewinnen und wollen sich als Partei der „besorgten Bürger“, „Asylgegner“ und „Heimatpatrioten“ etablieren. Hierbei setzt die Partei auf „Anti-Asyl-Offensiven“, Ethnopluralismus, völkischen Nationalismus und Abgrenzung aller Art. Ihre AkteurInnen sparen hierbei nicht mit NS-Rhetorik und rechten Parolen.
In den drei Abendveranstaltungen soll analysiert werden, warum die AfD nie eine reine „Ein-Thema-Partei“ war, wie sie sich entwickelt hat und welche Ideologien sie vertritt.
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Vortragsreihe Teil 1:
Donnerstag // 25.02.2016
Sebastian Friedrich – „Der Aufstieg“: Die AfD von der Gründungsphase bis zum Parteitag im Juli 2015
Die Alternative für Deutschland (AfD) gründete sich im Frühjahr 2013 aus Rechtskonservativen und Nationalneoliberalen. Schnell wurde sie zum Sammelbecken für RechtspopulistInnen und die Neue Rechte. Ein Richtungsstreit sowie ein Personalmachtkampf entbrannte, den der rechte Flügel am Parteitag im Juli 2015 gewann.
Der Journalist Sebastian Friedrich zeichnet die Entwicklung der AfD nach und analysiert das AfD-Klientel. Davon ausgehend können wir darüber diskutieren, wie der AfD ein solidarisches und soziales Programm entgegengesetzt werden kann.
Sebastian Friedrich ist Redakteur der Monatszeitung „analyse und kritik“ sowie des Blogs kritisch-lesen.de. Im Januar 2015 erschien sein Buch „Der Aufstieg der AfD. Neokonservative Mobilmachung in Deutschland“.
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Vortragsreihe Teil 2:
Mittwoch // 30.03.2016
Andreas Kemper – „Vom Regen in die Traufe“: Die Radikalisierung der AfD
Während in Deutschland Geflüchtete und ihre Unterkünfte angegriffen werden, versucht sich die AfD als parlamentarischer Arm der „Wutbürger“ zu etablieren. Sie macht sich dabei die Debatten um die Flüchtlingspolitik und Einwanderung zu Nutzen und setzt dabei zumeist auf völkischen Nationalismus. AkteurInnen der Neuen Rechte können dabei ungestört weitere rechte Ideologien über die Partei hinaus verbreiten.
Andreas Kemper wird in dem Vortrag die Politik der AfD kritisch beleuchten und dabei auf folgende Fragestellungen eingehen: Wie ist die politische Grundhaltung der AfD? Wie sieht es mit den vertretenen Ideologieformen, wie Rassismus und Nationalismus aus? Wie steht die AfD zu Flucht und Migration?
Andreas Kemper – Publizist und Soziologe mit den Themenschwerpunkten Bildungsbenachteiligung, Klassismus und antifeministische Männerrechtsbewegung. Veröffentlicht regelmäßig für die Friedrich-Ebert-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung und andere Fachzeitschriften. Im August 2013 erschien sein Buch: Rechte Euro-Rebellion – Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V.
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Vortragsreihe Teil 3:
Donnerstag // 28.04.2016
Robert Andreasch – „Vom Opportunismus geprägt“: Die bayerische AfD
Der bayerische Landesverband der AfD galt (unabhängig vom tatsächlichen Treiben in der Partei) in den Medien meist als „seriös“ oder gar „liberal“. Man berauschte sich am Erfolg Bernd Luckes und ab und zu bekamen die allzulauten RechtsauslegerInnen, wie der Nürnberger Martin Sichert, eins auf den Deckel.
Dennoch konnten die radikal rechten Basen („Patriotische Plattform“ u. a.) innerhalb der Bayern-AfD besonders gut gedeihen. Als sich nach dem Essener Parteitag die konformen RebellInnen und SystemfeindInnen in der Partei bundesweit durchgesetzt hatten, schwenkte der bayerische Landesverband auch „offiziell“ auf den völkischen Björn-Höcke-Kurs. Bei ihren sogenannten „Herbstoffensive“-Märschen zeigte sich die bayerische AfD Ende 2015 als Sammelbecken von “Wutbürgern”, „Identitärer Bewegung“ und Neonazis.
Robert Andreasch – studierte Soziologie und Sozialpsychologie in München. Seit 20 Jahren arbeitet er als freier Journalist zur radikalen Rechten. Er arbeitet unter anderem für den BR, Spiegel, Fachzeitschriften und für die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V (a.i.d.a.).
Laut §6 Versammlungsgesetz sind Rechte, Neonazis, deren SympathisantInnen sowie Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische oder nationalistische Äußerungen aufgefallen sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.