2020.05.30 – DenkMal

Regensburg – angemeldete Versammlung

Wie am vorherigen Samstag führten Anmelder Andreas Sünder (Regensburg) und Christian Jecht (Bad Abbach, Lkr. Regensburg) unter ihrer neu gegründeten Struktur „DenkMal“ eine verschwörungsideologische Corona-Kundgebung unter dem Titel „Für die Freiheit und das Recht auf eine selbstbestimmte Existenz“ durch, an der erneut 300 Personen teilnahmen. Als Gastredner:innen waren Roland Weikl (Passau) und Patricia de Pineda (Lappersdorf, Lkr. Regensburg) geladen.

Weikl ist Frauenarzt aus Passau und Vertreter des Vereins Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie (MWGFD). In seiner Rede sprach der gläubige Christ in verschwörungsideologischer Manier: Medien würden eine „dramatischere Lage vorgaukeln“, „Angst und Panik schüren“, die „Inszenierung“ und „Panikerzeugung“ sei „durch die Berichterstattung von Seiten der Politik bewusst gewünscht“. Er bezog sich auch positiv auf den „Widerstand2020“-Mitgründer Bodo Schiffmann (Sinsheim). Die Maskenpflicht bezeichnete er als (pawlowsches) „Erziehungsexperiment“ an Kindern.

Pineda ist Mitglied der rechten Bayernpartei (Vorsitzende OV Regensburg Nord) und schlug in ihrer Rede rassistische und sozialdarwinistische Töne an. Ihren Migrationshintergrund nahm Pineda als Ausgangspunkt, Rassismus herunterzuspielen („also ich kann das Wort Rassismus auch gar nicht mehr hören“), völkisches Denken (sie referierte auf sich als Nachfahrin von Native Americans, auf das anwesende Publikum als Nachfahren der Germanen) und sozialdarwinistische Vorstellungen zu verbreiten: „Bauen wir auf das auf, was die Geschichte meiner Vorfahren betrifft (…) Wir müssen die Natur walten lassen. Die Menschen sind seit jeher mit und über Epidemien gewachsen und stärker geworden.“

Screenshot Telegram

Bei Regensburg-digital erschien ein Artikel:

Zusammenhalt der Deutschen gegen Panikjournalismus