Regensburg – neonazistischer Einschüchterungsversuch
Text von A.i.d.a.
Im Rahmen einer bundesweit durchgeführten Kampagne verschicken AktivistInnen des „Dritten Wegs“ allein in Bayern mindestens 100 Droh-Postkarten an Geschäfts- und Privatadressen politischer Gegner_innen, Journalist_innen und Politiker_innen. Die Poststempel der Karten sind, wohl nicht zufällig, allesamt auf den 20. April datiert: das Geburtsdatum Adolf Hitlers.
Das Motiv der versendeten Karten zeigt ein Boot auf dem Meer sowie die Aufschrift „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen! Gutschein für die Ausreise aller Überfremdungsbefürworter Richtung Afrika.“ Im Text auf der Innenseite heißt es unter anderem im Wortlaut:
„Alle Unterstützer der volksfeindlichen Politik der Bundesregierung, die einen systematischen Austausch unseres Volkes mit art- und kulturfremden Ausländern vorantreiben, fordern wir auf, das Land zu verlassen. (…) Daher nutzen Sie unser Angebot und verlassen Sie die ungeliebte Heimat. Damit wäre allen geholfen.“
Zu den Empfänger_innen der neonazistischen Propaganda zählen in Bayern u. a.
[…]
– in Regensburg ein Journalist
Als V. i. S. d. P. der Postkarten fungiert der Vorsitzende des „Dritten Wegs“, Klaus Armstroff (Weidenthal). Dieser gibt gegenüber der Mainpost zu, für die Aktion mitverantwortlich zu sein. Ferner sei das Propaganda-Material „aus Eigenmitteln“ finanziert worden. Am 1. Mai 2016 veröffentlicht die Neonazipartei „Der „Dritte Weg“ dann einen Artikel („Rote Volksverräter sacken Kohle nach Postkartenaktion in Mainfranken ein“) über die „Postkartenaktion“ gegen die „Volksfeinde“. Pathetisch heißt es zum Schluss:
„Als Idealisten ist die Selbstfinanzierung unseres politischen Kampfes nicht das größte Opfer, das wir zu bringen bereit sind. Im Ringen um den Forbestand unseres Volkes würden wir alles geben, notfalls auch das eigene Leben.“
Siehe auch: Artikel der „Mainpost“ (Online-Version, www.mainpost.de) vom 22. April 2016).