Regenstauf – Kundgebung
Am 26. Januar führte der Regensburger AfD-Vorsitzende Dieter Arnold wieder eine Kundgebung in Regenstauf durch, diesmal unter dem Motto „Runter vom Sofa!“. Auf dem Flyer stand: „Gegen Waffenlieferungen, die uns zur Kriegspartei machen! Gegen den immer größer werdenden Steuerwahnsinn! Gegen ständig steigende Lebenshaltungskosten! Für Menschen im medizinischen Bereich, die immer noch unter den anhaltenden Corona-Maßnahmen leiden!“ Es nahmen wie in den vergangenen Wochen etwa 35 Personen teil.
Als Redner traten neben Arnold selbst Peter Riembauer und Martin Abel auf. Beide sprechen regelmäßig auf Arnolds Kundgebungen. Beide bezogen sich auf einen kürzlich verübten Messerangriff in einem Zug in Norddeutschland mit zwei Toten. Mit Blick auf den nicht-deutschen Täter wünschte sich Riembauer, dass „wir wieder friedlich leben können wie früher“ und Abel meinte, „dann muss das eben auch mal beim Namen genannt werden, dass so eine Tat nicht vertuscht werden darf“. Abel bezog sich außerdem positiv auf den verschwörungsideologischen Kanal „AUF1“.
An die rassistischen Untertöne knüpfte Reinhard Mixl mit unverholeneren Aussagen an. Er stellte die Sterbezahlen von Schwandorf dem „Zuwachs unserer Mitgbürger“ durch Geflüchtete aus der Ukraine entgegen und behauptete, dass das „der Steuerzahler nicht mehr zahlen kann“. Wenn man so etwas sage, werde man „sofort als Rassist, migrationsfeindlich weiß der Teufel was beschimpft (…) Der Zuwachs 6 Millionen seit 2015 ist der Wahnsinn!“.
Als neuer Redner im Kontext der AfD trat Andreas Sünder auf. Er hatte 2020 verschwörungsideologische Kundgebungen für die Gruppe „denkMal.“ angemeldet. In seiner wirren Rede sprach er über einen nebulös hohen Überschuss der deutschen Rentenversicherung und über eine „Gentherapie“ durch die Corona-Impfung. Außerdem schimpfte er über „die Antifa“, die sich ihre Presseausweise selbst ausdrucken würde.
Am Ende sprach ein weiterer Redner, der sich nicht vorstellte. Er behauptete, „die Medien lügen uns an, dreist ins Gesicht, erzählen uns einen Schwachsinn“ und gab den Medien die Schuld an gesellschaftlichen Krisen wie „Flüchtlingskrise“, „Klimahysterie“, „Corona“ und „Ukraine-Krieg“. Er zahle keine GEZ mehr, „für die Affen geb ich kein Geld aus“.
Dieter Arnold selbst sprach über das Bundesprogramm Demokratie Leben als Finanzierungsquelle des Gegenprotests und kündigte die AfD-Demonstration am kommenden Mittwoch in Bach an der Donau gegen die Unterbringung von Geflüchteten dort an. Im Anschluss fand keine Demonstration mehr statt, die Kundgebungsteilnehmenden lud er stattdessen zu Getränken am Parkplatz gegenüber ein.